Kélainai – Apamée Kibôtos : Développement urbain dans le contexte anatolien

KELAINAI - APAMEIA KIBOTOS

Dr.-Ing. Alexander von KIENLIN

Eidgenössische Technische Hochschule, Zürich. Institut für Denkmalpflege und Bauforschung

vonkienlin@idb.arch.ethz.ch


Müd. Mevlüt ÜYÜMEZ

Afyon Arkeoloji Müzesi

mevlutuyumaz@yahoo.com



Zur Architektur von Kelainai/Apameia: Rettunggrabungen des Museums und neue Forschungen


Die Architektur von Kelainai/Apameia-Kibotos ist derzeit vor allem in Bauteilen der hellenistischen, römischen und byzantinischen Epoche fassbar – daneben wurden in Notgrabungen des Museums von Afyon seit den 80er Jahren Reste eines späthellenistischen Theaters und eines Stadions aufgedeckt. Beim Theater wurden die Fundamente der Skene, der Stylobat des Proskenion sowie Reste der Parodos-Mauern gefunden. Daneben lassen zwei Triglyphenblöcke und ein ionisches Geison Schlüsse auf die ehemalige Gestalt des Proskenion zu, für das eine erste Rekonstruktion vorgeschlagen wird. In einer römischen Umbauphase wurde die Türwand der Skene verschoben und vermutlich ein mehrgeschossiger scaenefrons an die Stelle des älteren Proskenion gesetzt; vergleichbare Entwicklungen finden sich bei den meisten hellenistischen Theatern Kleinasiens.

Während das Theater in heute unbebautem Terrain, an der Westflanke des großen Siedlungshügels von Kelainai liegt, fanden sich die Reste des Stadions im Bereich des heutigen Stadtgebiets von Dinar. Daher ließ sich bislang nur ein kleiner Abschnitt der Sitzreihen fassen. Sechs Sitzreihen sind unmittelbar nachweisbar, ebenso viele dürften, nach Ausweis geophysikalischer Untersuchungen, noch im Boden liegen. Auch oberhalb der heute sichtbaren Stufen dürften noch 3-4 Sitzreihen zu rekonstruieren sein, im Ganzen können wir daher von rund 15 Stufen ausgehen. Die Stufen sind entlang der Treppenaufgänge mit Löwenfüßen verziert, deren Form eine ähnliche Datierung wie das Theater nahe legt.

Weitere Fundstellen im Stadtgebiet lassen die ungefähre Lokalisierung der römischen Agora sowie eines Gymnasiums zu; aus byzantinischer Zeit haben sich die Grundmauern einer Kirche sowie ein (noch in Betrieb befindliches) Bad erhalten.

Aus Straßenbauarbeiten und Häuserfundamentgräben stammen rund 150 teils monumentale Bauteile, deren Erfassung in der ersten Kampagne begonnen wurde. Eine Gruppe von großen Säulentrommeln und Kapitellen dürften dabei der römischen Agora zuweisbar sein, die ähnliche Dimensionen gehabt haben muss wie beispielsweise die Tetragonos-Agora von Ephesos. Aus der achämenidischen Epoche sind hingegen bislang keine Architekturreste bekannt geworden.