Kélainai – Apamée Kibôtos : Développement urbain dans le contexte anatolien

KELAINAI - APAMEIA KIBOTOS

Dr. Florian KNAUß

München, Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek

knauss@antike-amkoenigsplatz.mwn.de



Residenzen achaimenidischer Beamter und Vasallen


Eine objektive Bewertung der Perserherrschaft aus dem Blickwinkel der Archäologie wird durch verschiedene Phänomene erschwert. Die Zahl der Monumente, die wir mit den Achaimeniden verbinden können, ist vergleichsweise gering und beschränkt sich dann auch noch vorwiegend auf Bauten und Erzeugnisse der Kleinkunst, die jeweils eng mit dem Großkönig oder wenigstens mit den führenden Schichten des Reiches in Verbindung zu bringen sind. Die materielle Kultur der meisten Untertanen scheint weitgehend unberührt geblieben zu sein.

Aus den altorientalischen und griechischen Schriftquellen sind uns die Namen einer Reihe von Satrapen und anderen hohen Beamten überliefert, doch bis heute können wir weder die Grenzen der Satrapien zuverlässig nachvollziehen noch eine genaue Vorstellung vom Aussehen ihrer Residenzen gewinnen.

Die dazu vorgebrachten Meinungen divergieren sehr stark. Sie reichen von der Vorstellung, dass die Paläste der Satrapen getreu den Vorbildern großköniglicher Bauten folgten (nach Xenophon, Kyrou paideia 8, 6, 10-14), bis zur völligen Ablehnung jeglicher Ausstrahlung achaimenidischer Palastarchitektur über das persische Kernland hinaus.

Die berühmtesten kleinasiatischen Satrapensitze (Sardes, Daskyleion, Kelainai) sind archäologisch noch weitestgehend unbekannt, und es ist ungewiss, wie zuverlässig die Angaben in den Schriftquellen sind. So soll anhand der perserzeitlichen Palastarchitektur im Westen des Reiches, in Kleinasien, der Levante und im Kaukasus, versucht werden, ein Bild zu entwerfen, wie die Residenzen der Satrapen, Vasallen und untergeordneter Beamter des Großkönigs ausgesehen haben. Dabei steht die Frage im Vordergrund, wie stark sich diese Bauten an den großköniglichen Residenzen orientiert haben.