KELAINAI - APAMEIA KIBOTOS

Seit Beginn des Projekts wird ein Geoinformationssystem (GIS) zur Verwaltung, Präsentation und Analyse der Funde aus den Geländeprospektionen eingesetzt. Hierfür wurden bereits bei Vorbereitung der Geländeprospektion die Grundlagen des zukünftigen GIS geschaffen. So können wir unsere Untersuchungen auf hoch aufgelöste Satellitenbilder stützen, die im Oktober 2006 mit dem QuickBird gemacht wurden. Dieses Bildmaterial wurde mit weiteren, im Internet frei zugänglichen Satellitenaufnahmen ergänzt. Die so erfasste Geländeoberfläche bemisst sich mittlerweile auf 200 km². Nach ihrer Bearbeitung und Konvertierung können die Bilder durch ArcGIS weiter analysiert und der GPS-Navigator kann für die Orientierung im Gelände zum Einsatz gebracht werden, insbesondere um anhand der Satellitenbilder bestimmte Geländebefunde zu lokalisieren.

Neben den Satellitenbildern basiert die Kartographie des GIS auf einem dreidimensionalen numerischen Modell der Erdoberfläche. Dieses wurde auf Grundlage einer Ortung durch Radar erstellt, die von deinem Server der NASA gespeist wurde (SRTM - Shuttle Radar Topographic Mission). So konnte ein TIN-Relief der Erdoberfläche geschaffen werden, um hiermit die archäologischen Funde in ihrer dreidimensional erfassten Lage studieren zu können.

Die dritte Grundlage des GIS bildet eine Reihe topographischer Karten im Maßstab 1/25 000 et 1/100 000. Diese Karten wurden mit den Satellitenbildern des QuickBird in Übereinstimmung gebracht. Auch Planmaterial des 19. Jahrhunderts wurde berücksichtigt. In ihrer hohen Präzision sind diese Pläne bei der Ortung mittlerweile verschwundener topographischer Befunde ebenso unerlässlich wie für die Kenntnis von Flussläufen, die seit dem 19. Jahrhundert verändert wurden.

Nach der Erstellung des GIS waren die Satellitenbilder und die topographischen Karten in einem einheitlichen System zu dechiffrieren. Bereits im Laufe dieses Prozesses konnten mehrere archäologische Befunde, Gebäude, Nekropolen und Straßen ausgemacht werden, deren Existenz dann bei Ortsbegehungen nachgewiesen und, im Falle der Bestätigung detailliert dokumentiert wurde. Diese Informationen bildeten die erste Gruppe der im GIS erfassten Einzelheiten.

Als nächster Arbeitsschritt wurde eine eingehende und systematische Geländebegehung vorgenommen, die zahlreiche neue Funde ans Licht führte. Vor ihrer Einspeisung ins GIS wurden sie detailliert erfasst und dokumentiert (die Genauigkeit der GPS-Erfassung liegt bei 1 – 4 m). Ihre Höhenniveaus konnten mithilfe des Modelles TIN genau festgehalten werden. Während der ersten beiden Kampagnen wurden etwa 300 Objekte und Gebäudestrukturen im GIS eingegeben, nachdem sie identifiziert, dokumentiert und geo-referenziert worden waren.

DIE VERANTWORTUNG FUR DIE ERSTELLUNG UND DURCHFUHRUNG DES GIS LIEGT BEI:

A. BELINSKIY- A. DOVGALEV

Teil der GIS-Karte

Dreidimensionales Modell der Umgebung von Apameia, das die GIS-Informationen sowie die Grenzen der Nekropolen umfasst.

Home_de.html